Als ältester der drei behielt er die Oberhand. Aus dem Augenwinkel sah er Miranell und wie sie die drei Herren vor sich, die Meister dieses Reiches, begrüßte. Außer das sie besser den Mund gehalten hätte, den sie wurde ja nicht angesprochen, war sie elegant wie immer und Nickolas gab sich damit zufrieden.
Noyn, er sagte gar nichts, tat nichts außer seinem Rang gerecht stehen zu bleiben und sich vorstellen zu lassen. Nicht die beste Taktik, aber es gab auch schlechtere Möglichkeiten.
Die drei Herren sprachen den Prinzen auch nicht wirklich an, was Nickolas genauso unhöflich fand.
„ Ihr hohen Herren, beide Seiten kennen wir die Gepflogenheiten und die Riten bei Begrüßungen und alledem nicht. So bitte ich euch uns nicht gleich zu zürnen sollten wir nicht euren Gebräuchen gerecht werden, andersherum versichere ich euch, wird das nicht der Fall sein. Wir wollen keinen Streit. Wir sind friedlich, doch versteht das nicht falsch, wir Kämpfen wenn es drauf ankommt.“
Der mit den dunklen langen, oder eher längeren Haaren reichte ihm die Hand entgegen.
Nickolas, der seinen blick immer noch stets unterhalb der Augenlinie Aros hatte brachte das dazu ein klein wenig zu lächeln.
Wenn auch nur sehr sehr kurz und eben angedeutet. Das war doch ein gutes Zeichen, oder nicht?
„Ich danke“ meinte er, ging Aro ebenfalls einen kleinen schritt entgegen und berührte ihn. Legte sein Handgelenk in Aros Hand, Aros in seine Hand.
Er neigte seinen Kopf vor ihm und berührte mit der Stirn dessen Handrücken.
Das Aro nun alles über ihn wusste, wusste er nicht.
Den Aro sah alles:
Die Höhle seiner Geburt, seine Eltern, die anderen Dämonen beider Arten, den Nickolas war ein Bastard zwischen den Winddämonen und den Blutdämonen. Die Schade in seiner Kindheit so zu sein, den die Blutdämonen blieben des Blutes wegen lieber unter sich. Und wie er unter den hänselein und Schlägen der reinen gelitten hatte. Er war zu kraftvoll, zu muskulös für einen Blutdämon, obwohl er ansonsten normal und unauffällig aussah. Doch seine Haut war so dick und robust wie die der Flieger, zudem hatte er Flügel. Er beherrschte die geistigen Talente der Telepathie, konnte Dinge fliegen lassen und hatte seinen ganz eigenen Zauber.
Er sah Nickolas scherzhafte Kindheitslektion als im im Training mit der Gravitas ein Fehler unterlaufen war und er die Kugel in ein Holzhaus geworfen hatte. Es brach zwar nicht ganz zusammen, aber der Eigentümer war mehr als sauer. An die Prügel erinnerte er sich bis heute, das er danach einige Nächte auf dem Bauch geschlafen hatte, weil es sonst zu weh tat und tagsüber er eigentlich auch nur liegen wollte.
Das Gravitas, dessen fausgroße Energiekugel er irgendwann beherrschte, formte und schleudern konnte und die alles was sie berührte zerquetschte.
Aro sah das er kämpfte, trainierte, sich stark machte gegen jeden der ihm etwas wollte. Das er zum Krieger wurde.
Doch er sah auch was, was so nicht mehr in dem Mann zu sehen war der vor ihm stand. Den inneren Scherz den er mit sich trug und der Jahre gebraucht hatte um einigermaßen verarbeiten oder verdrängt worden zu sein. Den Nickolas gehörte nirgendwo zu. Für Dämonische Strukturen der Clane, der Sippen und Großfamilien ein einsames los.
Der Uralte Vampir konnte alles sehen.
Nickolas Mannreife, die Riten dabei einen Kampf zu führen und den zu bestehen, oder man blieb im Status eines Kindes für ein weiteres Jahr, das Nick allerdings nicht nehmen musste, den er gewann.
Auch das er sich diese Einsamkeit versuchte in den Betten der Frauen wieder auszutreiben. Wobei Bett da nicht der rechte Begriff für war, den Nickolas liebte viel..viele und überall.
Als er im Verdacht stand ein Kind gezeugt zu haben, war er glücklich, freute sich drauf, doch es passierte nun mal das er die Frau eigentlich nicht liebte, und sie , die einem anderen bereits versprochen war, von dem Mann zum Ehrenerhalt und Schuldsühne getötet hatte. War sie doch nicht mehr rein, mit Nickolas Kind in ihrem Laib.
Als junger Mann und mit schwerem Herzen zog er durch die verschiedenen Bereiche der dämonischen Welt, so das Aro wohl auffiel das es so keine Wettereinflüsse wie auf der erde gab. Es gab wohl Wetter, sicher, doch zeugten die Klimatischen Bedingungen sich eher ortsgebunden. So war eine Hochebene an den Bergen sehr milde, grün und fruchtbar, doch in Blickweite war bereits ein Gebiet zu sehen in dem Schnee und Eis vorherrschten, auf der anderen Seite, ganz weit unten war viel gelb zu sehen, zu weit weg um es als Wüste zu sehen, doch ja, es war eine. Und dann eben die berge in denen die Blutdämonen ihre Wohnhöhlen hatten.
Feuerdämonen sah er, Blutdämonen und andere, fremdartige Tiere, die es hier nicht gab, Früchte und eben alles was so in Nickolas gespeichert wurde.
Er sah das Nickolas trotz oder gerade wegen seiner Herkunft es sich aufgebaut und geschafft hatte, sich einen Namen in der Dämonenwelt zu erkämpfen. Er war belesen, hatte Verstand für Strategien, Taktiken und Politik. Ein gewisses maß an Einfühlungsvermögen.
Nick, der eigentlich immer nur Frauen hatte kam jedoch schlussendlich zu der Bergfestung des Fürsten. Seines absolut obersten Dämonen. Dem Gott gleichen seiner Welt.
Seinem Ruf wohl zu verdankend das er Krieger für den Fürsten arbeiten durfte. Seiner Art her, eben nicht nur vor ihm zu buckeln, sondern ihm auch seine Meinung zu sagen, in einigen Bereichen andere Sichtweisen zu geben und eben immer ehrlich zu ihm zu sein, verdankte er wohl dessen Freundschaft. Den körperlichen Vorzügen des Fürsten hinzurechnend, verliebte er sich, und dass, nicht nur einseitig. Doch auch der Weg war hart, war der Fürst doch kein Mann von Frohsinn, Gnade oder Kompromissbereitschaft.
Launenhaft, herrisch und grob wie er war, und...wie er auch das Bild was alle von ihm haben aufrecht erhalten werden musste. Der Fürst musste gefürchtet werden, er hatte immerhin einen Ruf zu verlieren. brach dem Geliebten nicht nur einmal die Knochen, weil ihm irgendwas nicht passte, oder eben einfach so. Er trank Nickolas Blut bis dieser fast gestorben wäre. Kurzschlusshandlungen, den hinterher als der Fürst sich wieder beruhigte lies er ihn heilen, dachte über das Gesagte nach und sah teilweise auch ein, das der weg der ihm vorgeschlagen wurde, evtl nicht so schlecht gewesen wäre.
Doch sie wurden Gefährten, und der Fürst im gewissen maße dadurch gnädiger.
So kam es das er Kinder die er aus Spaß an den Frauen zeugte teilweise leben lies. Noyn sogar als Prinz in der Festung aufnahm. Nick kennt Noyn schon dessen ganzes Leben, bei Miranell genauso. Das eine Frau, also eine Tochter mal überlebt, da war sie die erste. Söhne hatte er mehr, doch blieben die namenlos, nicht anerkannt und im Verborgenen, von ihren Müttern nach vergewaltigungen geschützt und verheimlicht. Nun die Mütter würden es als Vergewaltigung sehen, doch das war bei den Dämonen etwas anderes. Der Fürst hatte recht an allem und jedem! Er nahm sich mit recht, was er wollte, und er nahm sich Nickolas , weil er das wollte. Nick erinnerte sich an die schmerzen der ersten Male, bis er sich gewöhnte und es schließlich lernte zu genießen.
Nick, der den Kindern seines Gefährten ebenfalls ein Vater war, liebte beide auf diese Art, sah sie aufwachsen und beteiligte sich bei deren Ausbildung. Er stellte sich stets dazwischen wenn noys weichere, sanfte Art den Ansprüchen nicht genügte, fing Strafen der beiden ab, oder übernahm deren Durchführung. Er wusste wie er zuschlagen musste um das Maß so gering zu halten, das sie es überstehen würden.
Miranell wurde eine wunderschöne Frau in seinen Augen, doch sie sah er weiterhin als Tochter, während sich seine Sichtweise zu Noyn im laufe der Jahrhunderte immer etwas änderte. Es ging nichts verloren, doch kamen andere Sichtweisen damit zu.
Erst Sohn, dann Freund, Kumpel. Als Noyn zum Mann wurde, streiften sie gemeinsam durch die Gegend und er war dabei bei vielen Abenteuern mit Frauen, Festen, dem trinken. Eben bei allem was er neu erlebte. Dann kam es nach diesen Nächten mit den Mädchen die sie beide hatten eben dazu , das die Frauen sich nachts aus den lagern schlichen, Nick und Noyn noch nackt beieinander schliefen, und Nick sich zu ihm umdrehte und seine Hand über ihn legte. Sie beisammen schliefen. Sich näher kamen. Sich begehrten, sich liebten.
Doch auch anderes konnte Aro sehen. Die Gebräuche.
Das absolut unterworfene Knien für dem Fürsten, von dem Nick später durch seinen eigenen rang verschont blieb, das offene Darreichen des Handgelenkes der schwertführenden Hand als Zeichen das man einem Ranghöheren seine Verwundbaren stellen zeigte. Das achten darauf, das die Augen des Rang niederen nicht oberhalb oder gleich auf des Ranghöheren waren.
Das Kniecksen der Frauen. Das sie nicht zu melden hatten außer zu gehorchen. Den Stellenwert eines Kriegers, seines Rufes, seiner ehre. Den Stellenwert des Prinzen, wie unangebracht und schändlich es gewesen wäre, hatte er sich vor Aro verneigt.
Zumindest in Nickolas Meinung.
Nie würde ein Dämon mit Stolz, wie Noyn und Nick sie waren dem anderen öffentlich widersprechen. Das war klar. Selbst wenn sich einer nicht so verhielt wie der andere es von ihm erwartet hätte, so würde das unter vier Augen später besprochen werden und nie öffentlich.
Was Aro noch mitbekam ist das berühren der Hand mit der Stirn nichts Dämonisches war, sondern das Nick das aus dem Film im fernsehen abgeguckt, sich selber bei gebracht hatte, als er vor dem Schaufenster eines ladens stand und den Film dort gesehen hatte.
Das Nickolas mit den Magiers der Dämonenwelt unterwegs war, sie sich gut verstanden eigentlich, bis ein Wort zum andern führte und Nick auf einmal von der Magie getroffen wurde, er nach hinten geworfen wurde. Mit dem arm versuchte er den Sturz zu parieren, wobei er einen Bogen mit dem arm machte und sein erstes Tor entstand. Ein...sein magisches Tor durch den Raum, welches ihn ja auch hier her verschleppt hatte.
Er war in der Stadt, kurz ,bis er sich zu unwohl zwischen den zu fremden fühlte und er sich in die Wälder zurückgezogen hatte, wo Alec ihn fand. Und er wieder auf Noyn und Miranell traf. Er sich mit der gravitas gegen Jane zu verteidigen suchte und dieser Engel da war. Nun nun stand er hier und hoffte auf ein friedliches miteinander und evtl einen Ort wo sie bleiben konnte und er eine Aufgabe hatte. Er war Krieger, die Zeit alleine im Wald war nichts für ihn.
Dieser Engel, hhmm so süß riechend, so lecker für seine Sinne.
Und nun standen die drei Dämonen den drei Vampiren gegenüber. Nickolas war misstrauisch weil die anderen beiden sich seltsam verhielten. Sie schwiegen, was ja auch richtig war, wenn der Oberste sprach, doch die Art wie der Braunhaarige einfach zu ihm ging und ihm am Arm anfasste, nichts sagte und wieder ging lies auf Telepathie bei Berührung schließen, den durfte er also nicht anfassen.
Er machte sich Gedanken, aber so dreist, hinterhältig und bösartig wollte er die Vampire hier nicht sehen, das sie es wagen würden Magie gegen sie einzusetzen, ohne zu fragen, wie es der Kodex verlangte. Gut er selber hatte Jane angegriffen, doch hatte sie zuerst ihre Zauber an den Dämonen gewirkt, wenn Krieg zwischen den beiden Rassen sein sollte, dann wäre es, wie eigentlich immer bei kriegen, die Schuld einer Frau.
Er löste sich von ihm und stand wieder Grade.
„ Ihr habt einen wunderschönen Pallast“ lobte er und versuchte den Anfang zwischen ihnen ein wenig milde verlaufen zu lassen.
„ Da eigentlich nur ich gesucht war.....wofür wollt ihr meine Dienste?ich meine, ihr versteht sicher das ihre Majestäten für derartige Dinge nicht zur Verfügung stehen und da er“ Er deutete kurz auf seinen Prinzen, „ ja nun auch hier ist, kann ich meine Dienste nur anbieten wenn er sein Einverständnis gibt! Ich ersuche euch um Verständnis, das ich meiner Herrscherfamilie treu bin“